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Stethoskop
Operation bei Prostatakrebs
Die radikale Prostatektomie bezeichnet die vollständige operative Entfernung der Prostata.
Prostatakrebs

Operation bei Prostatakrebs

Bildet sich eine bösartige Geschwulst, verspricht ihre vollständige Entfernung meist den ehesten Erfolg auf vollständige Heilung, egal wo sich der Tumor im Körper befindet. So verhält es sich auch bei Prostatakrebs: Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine Operation, bei der die gesamte Prostata entfernt wird, die sogenannte radikale Prostatektomie, die erste Wahl der Therapie.

Bei der radikalten Prostatektomie wird die Vorsteherdrüse mitsamt dem Karzinom vollständig entfernt. Auch umliegendes Gewebe und Lymphknoten in näherer Umgebung der Prostata können bei der Operation entnommen werden. Grundsätzlich soll die Operation bei Prostatakrebs dann die erste Wahl der Therapie sein, wenn sich das Prostatakarzinom noch auf die Vorsteherdrüse selbst beschränkt, und keine Metastasen gebildet hat.

Operation bei lokal begrenzten Prostatakarzinom

Bei Diagnose eines lokal begrenzten Karzinoms der Prostata bietet die vollständige Entfernung der Prostata in der Regel gute Chancen auf Heilung des Patienten. Bei dem Eingriff wird die Vorsteherdrüse aus dem umliegenden Gewebe mit tumorfreien Schnitträndern entfernt, häufig auch die beiden Samenblasen. Der Eingriff wird nach Möglichkeit so durchgeführt, dass Harnkontinenz und Potenz erhalten bleiben. Ist das Karzinom weit fortgeschritten, werden zusätzlich Samenleiter, ein Teil des Blasenhalses sowie benachbarte Lymphknoten entfernt. Das Ziel der radikalen Prostatektomie ist die vollständige Entfernung allen tumorbefallenen Gewebes.

Operation bei lokal fortgeschrittenem Prostatakrebs

Ist das Prostatakarzinom nicht mehr lokal begrenzt und breitet sich in umliegendes Gewebe und möglicherweise auch die Lymphknoten aus, kann eine Operation als Teil des Therapiekonzepts sinnvoll sein. Allerdings können eventuell eine Strahlen- und/oder Hormontherapie als Ergänzung sinnvoll sein. Der Patient sollte vor der Operation umfassend darüber aufgeklärt werden, dass die Prostatektomie bei einem fortgeschrittenen Karzinom einen schwerwiegenderen Eingriff erfordert, als wenn der Tumor begrenzt wäre. Die Prostata muss großflächiger herausgeschnitten werden, und es besteht überdies die Gefahr, dass die Schnittränder nicht tumorfrei sind.

Lymphknotenbefall

Sowohl bei einem lokal begrenzten wie auch einem fortgeschrittenen Prostatakarzinom sollten umliegende Lymphknoten immer dann mit entfernt werden, wenn der Verdacht auf Ausweitung der Tumorzellen besteht. Die Lymphknoten werden nach der Operation klinisch untersucht und geben Befunde über das Vorliegen von Tumorzellen. Gilt der Lymphknotenbefall als gesichert, ist neben der Prostatektomie auch eine sogenannte Lymphadenektomie möglich. Bei diesem Eingriff werden mindestens zehn Lymphknoten entfernt und anschließend feingeweblich untersucht. Die Ergebnisse sind die Grundlage für den weiteren Therapieverlauf und auch für die Prognose der Erkrankung selbst.

Die radikale Prostatektomie soll stets so erfolgen, dass krankes Gewebe und das Karzinom selbst so entfernt werden, dass möglichst wenig Gewebe, Nerven und Blutgefäße zerstört werden und alle Funktionen erhalten bleiben. Allerdings muss die Operation so durchgeführt werden, dass der Tumor und bösartige Zellstruktur umfassend entfernt werden und keine Schnittränder mit eventuell befallenen Tumorzellen zurückbleiben.

Sabrina Mandel