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Teilnahme an Studien
Studien sollen helfen, neue Entwicklungen in der Forschung auf ihre Wirksamkeit hin zu überprüfen und Ergebnisse zu vergleichen.
Prostatakrebs

Teilnahme an Studien

Die Forschung und Entwicklung rund um das Thema Prostatakrebs ist noch lange nicht abgeschlossen und wird international weiter vorangetrieben. Allerdings: Selbst wenn beispielsweise in den USA ein neues Medikament zur Behandlung von Prostatakrebs auf den Markt kommt, bedeutet das nicht, dass in Deutschland derselbe Wirkstoff zugelassen wird. Neue Therapieansätze und Wirkstoffe müssen vor ihrem Markteintritt in Studien umfassend geprüft und fachgerecht beurteilt werden.

Besonders in der Onkologie sind solche Studien häufig diffizil und langwierig. Weil die Ursachen für die Entstehung von Krebs bis heute nicht abschließend erforscht werden konnten, ist auch der Einsatz therapeutischer Möglichkeiten immer noch ein Stück weit unsicher und die Wirksamkeit von Patient zu Patient verschieden.

Um die Erfolgsquote verschiedener Wirkstoffe und Therapien höchstmöglich zu steigern und allgemein anwendbar machen zu können, werden in Deutschland klinische Studien durchgeführt. Diese Studien sind darauf ausgerichtet, eine möglichst hohe Anzahl von Patienten desselben Krankheitsbildes unter gleichen Bedingungen zu therapieren. Die Ergebnisse bieten den Vorteil der Vergleichbarkeit, lassen Rückschlüsse auf Verfahren und Wirkstoffe zu, die eventuell nicht die entsprechende Wirkung erzielen und dienen generell der Forschung zur Heilung von Krebs.

PREFERE-Studie bei Prostatakrebs

In Deutschland gibt die Leitlinie zur Früherkennung, Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms behandelnden Fachärzten Empfehlungen rund um das Thema Prostatakrebs. In dieser Leitlinie wird im Rahmen der therapeutischen Möglichkeiten auf vier Therapieansätze beim lokal begrenzten Prostatakarzinom verwiesen: radikale Prostatektomie, perkutane Strahlentherapie und Brachytherapie sowie Aktive Überwachung. Die Empfehlungen dieser Leitlinie basieren auch auf klinischen Studien und wissenschaftlichen Erkenntnissen, wurden allerdings nie verglichen. Man weiß also, dass diese Therapiemethoden bei Prostatakrebs wirksam sind, jedoch nicht, ob sie als gleichwertig anzusehen sind oder ob unter Berücksichtigung von Nebenwirkungen und Komplikationen die Erfolgsaussichten unterschiedlich groß sind. Dies soll mithilfe der PREFERE-Studie ermittelt werden.

Die PREFERE-Studie („präferenzbasierte randomisierte Studie zur Evaluation von vier Behandlungsmodalitäten bei Prostatakarzinom mit niedrigem und „frühem intermediären“ Risiko“) dient der Überprüfung und Weiterentwicklung der Leitlinie. Etwa 1.000 niedergelassene Urologen und Strahlentherapeuten beteiligen sich ebenso an der Studie wie bundesweit rund 60 Prüfzentren.

Im Rahmen der PREFERE-Studie werden nur therapeutische Maßnahmen durchgeführt, die in der Leitlinie empfohlen werden. Teilnehmen können Männer im Alter von 18 bis 76 Jahren, die die Diagnose Prostatakarzinom im Frühstadium erhalten haben.

Aufgrund einer zu geringen Teilnahme wurde die PREFERE-Studie im Dezember 2016 eingestellt.

Sabrina Mandel